„Ludwig Meidner und Bernd Fischer“, Wirtschaftsclub Rhein-Main, Ludwig Meidner Gesellschaft, Georg-Büchner-Schule, St. Paulsgemeinde, Ausstellungsfaltblatt, 2001, Frankfurt/Main
Bernd Fischer, geboren 1954 in Offenbach, hat an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule bei Professor Michael Croissant studiert. Verfolgt man die künstlerische Entwicklung Bernd Fischers über die anfänglichen plastischen Arbeiten in der dritten Dimension zu den zweidimensionalen Farbträgern, von den figürlichen Bildern der frühen Jahre über die „Astronauten-Bilder“ zu den „Strahlenbildern“ und den heutigen polychromen, mehrteiligen Farbtafeln, so erkennt der Betrachter stets als Mittelpunkt von Fischers Arbeiten den Menschen.
In wechselnden Ebenen und Dimensionen werden in Fischers Werken Einblicke in die inneren und verborgenen Welten der menschlichen Existenz eröffnet. Dies erreicht der Künstler mit Hilfe des vielseitigen Siebdrucks, der die Durchdringung der Farbschichten und Formen von ausgewählten Röntgenaufnahmen und Fotografien mit der malerischen Gestaltung ermöglicht.
Die beeindruckenden Darstellungen der menschlichen Schädelbasisstruktur im Röntgenbild werden in den neuesten Werken Bernd Fischers auf mehrere Bildträger übertragen, wodurch eine vielschichtige Verstärkung der formalen und inhaltlichen Aussagen erzielt wird.
In seinen kleinformatigen Papierarbeiten zeigt er eine hohe Sensibilität für farblich ausgewogene Komposition. Auf kleinen, intensiv farbigen selbst geschöpften Papieren wirken Teile des menschlichen Körpers wie Hand, Fuß, Ohren und Augen ohne weiteren Manipulation stofflich und malerisch.
Bernd Fischer ist ein Künstler, der mit der Darstellung seines eigenen Menschenbildes den Betrachter zur Suche nach dem Selbst auffordert und zu neuen Sehweisen und intensivem Nachdenken über das menschliche Miteinander anregt.
Vier Köpfe
1987
Aquarell / Tusche / Pastellkreide auf Zeichenpapier
13,5 x 43 cm
Deutsche Bank, Frankfurt/Main