Innenarchitektur und Objektgestaltung für die Kapelle der jugend-kultur-kirche-sankt peter

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Abbildungen: Die gestaltete Kapelle in der jugend-kultur-kirche-sankt peter
» Bleichstraße 33, Frankfurt/Main

2006 lobte der Evangelische Regionalverband Frankfurt am Main einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Sakralraumes aus. Mein Entwurf wurde von der Jury zur Realisierung vorgesehen und 2007 verwirklicht.

Raumbeschreibung und Nutzungswunsch

Der Raum ist 10,80 m lang, 5,70 m breit und 5,40 m hoch (max. Maße). Eine aufsteigende Schräge ist mit drei Sitzstufen überbaut. Die Außenfenster hat Charles Crodel in den 1950er-Jahren gestaltet. Sie müssen in dem Entwurf berücksichtigt werden.

Folgende Nutzungsmöglichkeiten sind vorgesehen: Chill-out, Gottesdienste, Gottesdienstwerkstatt für Konfirmandengruppen und Andacht.1
1) Alle Bezeichnungen sind Zitate aus der Wettbewerbsausschreibung.

Aufgabenstellung

1. Gestaltung einer multifunktional nutzbaren Einrichtung inklusive Mobiliar, innenarchitektonischer Gestaltung und Lichtplanung
2. Gestaltung ritueller Gegenstände (Kreuz, Altar, Gebetswand, Kerzenständer)
3. Gestaltung einer Feuerschutz-Eingangstür

Zielgruppe

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren

Gestaltungsgrundlagen

Gewünschte Gesamtwirkung: einladend, offen, weit, bestimmt, vielfältig, warm, schlicht, Platz gebend
Zurückhaltende, einfache Lösungen, die Offenheit vermitteln und zum sich Öffnen einladen, die den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich mit ihren Wünschen, ihrem Befinden und ihren Belangen den Raum anzueignen – der sie in seiner zurückhaltend erscheinenden Gestaltungsweise nach und nach mit seinen sinnlichen und differenzierten Reizen wärmen und berühren wird.
Die sehr guten, alterungsschönen Materialien, vermitteln das Gefühl, „wert genommen/wertgehalten“ zu werden. Das ist m.E. für Jugendliche in den Krisen des Erwachsenwerdens sehr bedeutend. Und ich denke: Wer Wert gehalten wird, wird Wert halten.
Die offene und Gefühle aufnehmende Gestaltung ermöglicht den jungen Menschen eine Ruhe zu sich selbst.
Die entwickelten Formlösungen sind Setzungen, die einen definierten Halt in den Ozeanen der menschlichen Gefilde entdecken lassen. Sie biedern sich nicht an, sie nehmen ernst.

Technische Angaben

Altar: Frei stehend, beweglich, Mooreiche, 100 x 100 x 100 cm
Kreuzausschnitt: 142,77 x 71,51 cm, jeweils 8,11 cm breit
Schreibunterlage, mit Bereitstellungsmöglichkeiten für Postkarten und Schreibstift: Pulverbeschichtetes Stahlblech, Mooreiche, Höhe 20 cm x Breite 60 cm x Tiefe 40 cm
Postkartenaufstellmöglichkeit: 3 Winkelschienen, pulverbeschichtetes Stahlblech, je ca. 60 cm lang
Kerzenaufstellung/Kerzenbereitstellung: 4 Schienen, abgekantetes Stahlblech, verschiedene Längen, 60 bis 100 cm, montiert mit Wandabstand
Wandleuchten: 2 mit Leuchtstoffröhren hinterleuchtete Glasmalereien, Bibeltexte, keramische Glasmalfarbe, ESG, Stahlrahmen, jeweils 195 x 107 cm
Deckenbeleuchtung: 9 quadratische Pendelleuchten, Halogen, helligkeitsregulierbar, einzeln schaltbar, Abhängung in verschiedenen Höhen und Abständen
Eingangstür: T30, Ganzglastür, beidseitig mit bedruckter Mattierungsfolie bezogen, 195 x 107 cm
Sitzbänke: 3 fest installierte, bauseits vorgegebene Stufen, mit Mooreiche belegt, eingelegte Sitzpolster, verschiedenfarbiger Teppichboden, 3 bewegliche Bänke, Mooreiche, Höhe 51cm x Breite 100 cm x Tiefe 40 cm
Bodenbelag: Parkett, Mooreiche

Auftraggeber: Ev. Regionalverband Frankfurt am Main
Gesamtgestaltung, Innenarchitektur und Gegenstände: Bernd Fischer, Offenbach/Main
Projektsteuerung: » Dipl.-Ing. Raimund Pfaff, SPE Consulting und Projektsteuerung GmbH, Frankfurt/Main
Fertigstellung: 2007

» Das Kreuz

» BENN, Martin, 2007. „Herzraum“ in der „Jugend-Kultur-Kirche-Sankt-Peter“ in Frankfurt.
In: Markus ZINK, Hrsg. Siehe! Zeitgenössische Kunst in evangelischen Kirchen. Frankfurt/Main: Zentrum Verkündigung der EKHN, S. 37- 41

» Info-Download (pdf)

» Rannenberg, Wiebke, 2011. Puristische Andachtsräume – Künstler Bernd Fischer gestaltet sakrale Räume/Landesmuseum nimmt Werk auf. In: Frankfurter Rundschau. 25.02.2011, R4 (pdf)

» Glasbau Frommen

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