Menschen.

Ihre Arbeitsplätze waren im Gefängnis Abu Ghraib, Haftzentrum S-21, Kloster von Sovu, KZ Arbeitsdorf, KZ Auschwitz Birkenau, KZ Dachau/Außenkommando Mühldorf, KZ Lublin-Majdanek, KZ Lichtenburg, KZ Mittelbau-Dora in Nordhausen, KZ Neuengamme, KZ Ravensbrück und an weiteren Orten.
Eine multimediale Porträtreihe.

Multimediale Porträtreihe, 18 Menschen Reihe 1
Abbildung: 18 Porträts internationaler und interideologischer Menschenrechtsverbrecher*innen

Biografische Notizen

Hörbeispiele


Biografische Notizen (Auszug)

Geboren 1908, Geburtsort nicht ermittelbar
Im Alter von 32 Jahren wurde er Volkskommissar für innere Angelegenheiten des sowjetischen Lettland. Zwischen 1940 und 1953 war er Volkskommissar und als Chef der Staatssicherheit sowie des NKWD (Vorgänger des KGB) an zahlreichen Deportationen beteiligt. Allein im Jahr 1949 soll er persönlich 41 544 Deportationen angeordnet haben. Dafür wurde ihm ein militärischer Orden, die „Medaille der Roten Fahne“ verliehen.
In den 50er-Jahren hörte er auf zu arbeiten. Sein unbehelligtes Leben endete 1994 mit seiner Verhaftung in Riga. 1993 angeklagt und im Dezember 1995 vom Distriktgericht Riga wegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Anordnung zur Hinrichtung politischer Gefangener, persönlicher Beteiligung an Folterungen, Beschlagnahmungen und an anderen Verbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt, starb er drei Monate nach der Urteilsverkündung im Gefängnis. Während des Prozesses räumte er seine Verantwortlichkeit für die Deportationen ein, aber nur insoweit, als er Befehlen gefolgt sei.

Geboren 1955, Geburtsort nicht ermittelbar
Der verheiratete Mann und Vater von fünf Kindern begann 1991 seine politische Aktivität in Ruanda. Er wurde Präsident einer Lokalsektion des Mouvement Démocratique Républicain (MDR, Demokratisch Republikanische Bewegung) und war von 1993 bis zu seiner Flucht im Jahr 1994 Bürgermeister von Taba. Nach seiner Festnahme am 10. Oktober 1995 in Lusaka überführte man ihn am 15. Mai 1996 in die UNHaftanstalt in Arusha. Am 2. Oktober 1998 wurde er als direkt Beteiligter am Völkermord und als verantwortlicher Vorgesetzter vom Ruanda-Tribunal (International Criminal Tribunal for Rwanda, ICTR) wegen öffentlichen Aufrufs zum Völkermord und Völkermord, Ausrottung, Mord, Folter, Vergewaltigung, anderer unmenschlicher Handlungen zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 9. Dezember 2001 überführte man ihn nach Mali und inhaftierte ihn dort.

Geboren 1968 in Pittsburgh
Er war ein besonders gläubiges und aktives Mitglied einer evangelikalen Kirche in Uniontown, Pennsylvania. Schon im zivilen Alltag arbeitete er als Gefängnisaufseher. Als solcher diente der 23-jährige Mann auch im Irak-Krieg. Auf zahlreichen Fotos ist seine Beteiligung an der Misshandlung und Folter von Gefangenen dokumentiert worden. Er wurde unter anderem wegen Verschwörung zur Misshandlung von Gefangenen, Übergriffe auf Gefangene und unzüchtiger Handlungen im Gefängnis von Abu Ghraib angeklagt und 2005 von einem Militärgericht in Fort Hood in neun von zehn Anklagepunkten für schuldig gesprochen. Das Tribunal verurteilte ihn zu einer Strafe von zehn Jahren Gefängnis und ordnete seine unehrenhafte Entlassung aus der Armee an. Auch unmittelbar nach dem Prozess versuchte er seine Taten zu rechtfertigen. Zwar wisse er als Christ, dass sein Verhalten falsch gewesen sei, doch als Soldat habe er zu gehorchen und die Befehle von Vorgesetzten bedingungslos auszuführen. Beweise für die Befehle hatte er nicht.


» Audio CD Laufliste
» Anhang
» Literatur- und Quellenangabe

» Sprecher Christoph Bach

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